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Herzensweg

Patricia Christmann

Dieser kleine Bläuling auf der Borretsch Blüte, den ich gestern sah, strahlt eine Sanftheit und Zartheit aus, die so wohltuend ist zwischen all den Bildern der letzten Tage, die die gewaltige Zerstörungskraft der Natur zeigen.

Mein Herz trauert um all die Lebewesen, die in den Fluten umgekommen sind.


Und gleichzeitig ist in mir diese Hoffnung, dass wir gemeinsam die schönere Welt, die in unseren Herzen lebendig ist, möglich machen.

Momentan wird wieder viel davon gesprochen, die Klimakrise zu bekämpfen und zu bezwingen, die Situation - und also auch

die Natur - unter Kontrolle zu bringen.


Doch mein Herz ist müde vom dauernden "Kampf-gegen" - egal ob Überschwemmung oder Virus, Hungersnot oder Dürre. Es möchte nicht (mehr) kämpfen und sehnt sich nach Liebe und Verbundenheit.


In jeder Initiation gibt es in der dunkelsten Nacht den Punkt der Hingabe, an dem nur noch das Loslassen möglich ist und nur aus dieser völligen Hingabe kann Neues aus sich selbst heraus entstehen.


Was, wenn wir als Menschheit uns grade auf einer kollektiven Initiationsreise befinden?

Was, wenn wir loslassen könnten, von alten Glaubensmustern, uns verabschieden vom Denk-und Handlungssystem des Kämpfens, Unterdrückens, Ausbeutens?

Was wäre, wenn die Hingabe uns wieder erkennen ließe, dass wir ein Teil der lebendigen Natur sind und nicht abgetrennt von ihr?

Könnten wir dann spüren, dass alles, was wir der lebendigen Erde angetan haben und weiterhin antun, uns selber antun? Dass wir uns selber ausbeuten und kontrollieren, indem wir die lebendige Natur ausbeuten und kontrollieren?


Es gibt kein Pauschalreise-Angebot für den Weg des Herzens und die Reise braucht Mut, denn sie kann schmerz- und angstvoll sein.

Und sie ist gleichzeitig auch voller Schönheit, Liebe und Gnade, denn in uns reift das Vertrauen, dass wir durch die Verbundenheit niemals alleine sind.


Ich wünsche uns allen, dass wir die Liebe zu allem Lebendigen wieder finden und nähren, dass wir den Mut haben, sie zu leben.

Damit wir die schönere Welt, die unsere Herzen kennt nicht nur träumen, sondern sie sichtbar werden lassen. Zum Wohle aller Wesen.

Mögen alle Wesen heil und glücklich sein.


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